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Female Voices: Nach einer wahren Geschichte

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Nach einer wahren Geschichte

Female Voices: Diese Autorinnen schöpfen aus eigenen Erfahrungen

Ab 17.05.2018 im Kino

Wahrheit oder Fiktion? In der Verfilmung von Delphine de Vigans Bestseller NACH EINER WAHREN GESCHICHTE setzt sich Meisterregisseur Roman Polanski mit dieser Frage auseinander. Schon in der Buchvorlage begibt sich der Leser auf die Suche nach der Realität. Doch Delphine de Vigan ist nicht die einzige Autorin, die aus ihren eigenen Erfahrungen schöpft und Geschehenes in ihren Büchern verarbeitet. Erfahren Sie bei welchen Autorinnen Sie zwischen den Zeilen lesen sollten. 

Female Voices: Diese Autorinnen schöpfen aus eigenen Erfahrungen

Dass sich Autoren von ihrem Leben inspirieren lassen, ist nicht ungewöhnlich. Doch einige Schriftstellerinnen lassen mehr von sich einfließen, als man ahnen mag. Mit „Das Lächeln meiner Mutter“ verarbeitete Delphine de Vigan den Tod ihrer Mutter auf dem Papier und anschließend den nervenzehrenden Erfolg des Romans in ihrem Psychothriller „Nach einer wahren Geschichte“. De Vigan und weitere semi-biographische Autorinnen stellen wir im Folgenden vor:

Marguerite Duras

„Wenn ich schreibe, bin ich genauso verrückt wie im Leben.“ Die als Marguerite Donnadieu in Vietnam, das damals noch zu Französisch-Indochina gehörte, geborene Schriftstellerin war dafür bekannt, dass ihre Romane immer wieder autobiografische Einflüsse hatten – kaum verwunderlich, hat die Bestseller-Autorin doch selbst ein sehr bewegtes Leben gelebt: Studium in Paris, Mitglied der Résistance in den 1940ern, ein in ein KZ verschleppter Ehemann, Mitglied der Kommunistischen Partei, Protest gegen die Sowjetunion wegen der schlechten Behandlung von Schriftstellern, was zum Ausschluss aus der Partei führte… ein kurzer Ausschnitt aus Duras‘ Leben, das mit „ereignisreich“ noch nicht mal annähernd umschrieben ist. Werke wie „Der Liebhaber“ oder „Heiße Küsse“ waren sicherlich auch deshalb solche Erfolge, weil die Autorin Geschichten aus dem Leben – ihrem Leben – erzählen konnte.

Charlotte Roche

„Feuchtgebiete“ gilt bis heute als einer DER Skandal-Romane Deutschlands. Das von der vor allem aus dem Fernsehen bekannten Charlotte Roche geschriebene Werk ist bekannt für seine schonungslose, äußerst plastische Darstellung von Themen wie Analverkehr, Intimhygiene, Masturbationstechniken, Intimrasur und Prostitution. Dass zwischen all diesen sehr deutlichen Erzählungen auch Ernstes behandelt wurde, ging dabei leider etwas unter. Doch richtig intim wird Roche vor allem in diesen Momenten, beispielsweise wenn sie von der Scheidung ihrer Eltern erzählt. 70% von „Feuchtgebiete“ sollen Charlotte Roche zufolge autobiografisch sein. Auf welche Aspekte der Erzählung sich diese Aussage genau bezieht, ließ sie allerdings offen.

Karen Blixen

Die Dänin Karen Blixen gilt als eine der größten Schriftstellerinnen ihres Landes und war mehrfach für den Literaturnobelpreis im Gespräch. Die meist unter Pseudonymen wie Tania Blixen, Isak Dinesen, Osceola, Peter Lawless, Pierre Andrézel oder Nozdref’s Cook schreibende Schriftstellerin ist unter anderem berühmt für ihre autobiografischen Erlebnisberichte aus Afrika. In bezaubernd poetischer Weise beschrieb sie die Schönheit des kenianischen Hochlands, wie es wohl keinem Europäer vorher und nachher gelang. Trotz alledem wurde ihr, ungeachtet ihrer offenkundigen Sympathie für Land und Leute, eine rassistische Sichtweise auf die Afrikaner vorgeworfen. Ihre Werke wurden, vor allem nach später folgenden Verfilmungen(exemplarisch sei „Jenseits von Afrika“ genannt), dennoch zu zeitlosen Klassikern.

Anne Brontë

Die britische Schriftstellerin Anne Brontë ist zwar nicht bekannt als Autorin überwiegend autobiografischer Romane, doch zwei ihrer zahlreichen Klassiker, „Die Herrin von Wildfell Hall“ und „Agnes Grey“, beinhalten Motive aus ihrem eigenen Leben. Vor allem was ihre Vorstellungen von Moral und Religion angeht, sind diese Werke äußerst aufschlussreich. „Agnes Grey“ handelt beispielsweise von einer mittellosen Pfarrerstochter, die sich als Gouvernante verdingt, bevor sie sich spät im Leben glücklich vermählt. In diesem Roman lassen sich deutliche Parallelen zu Wirkungsstätten von Anne Brontë finden.

Delphine de Vigan

Nachdem die Pariserin mit ihrem Roman „Das Lächeln meiner Mutter“ Millionen von Lesern begeisterte, wünschte sie, sie hätte das ein oder andere Detail doch für sich behalten. Ihre Leser waren neugierig und verifizierten die Namen und Geschehnisse ihres Romans. De Vigan spielte den Ball gekonnt an ihre Leser zurück und veröffentlichte mit „Nach einer wahren Geschichte“ ein Buch über eine Pariser Autorin, die nach der Veröffentlichung ihres Bestseller Romans über den Tod ihrer Mutter auf Lesetour geht, was ihr jedoch körperlich schwer zusetzt und sich in einer Schreibblockade manifestiert. Ihre neue Bekanntschaft Elle, eine Ghostwriterin, scheint jedoch für eine Besserung bei Delphine zu sorgen. Elle übernimmt immer mehr Aufgaben in Delphines Leben – doch nach und nach scheint die Starautorin die Kontrolle zu verlieren… Treffender könnte der Titel „Nach einer wahren Geschichte“ kaum sein. Ein autobiografisches Pas de Deux der Extraklasse!

Über den Film:
Mit dem Psychothriller NACH EINER WAHREN GESCHICHTE kehrt der gefeierte Regisseur und Oscar-Preisträger Roman Polanski („Der Ghostwriter“, „Rosemaries Baby“) zum Thrillergenre zurück. Seine Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Delphine de Vigan ist ein hintersinniges Spiel um Macht und Identität, um Wahrheit und Fiktion – ein großartiges Pas de Deux für die französischen Charakterdarstellerinnen Emmanuelle Seigner („Venus im Pelz“) und Eva Green („Casino Royale“). Das Drehbuch verfasste Polanski gemeinsam mit Olivier Assayas („Personal Shopper“), die Kamera führt Polanskis Weggefährte Pawel Edelman.

Regie: Roman Polanski

Darsteller: Emmanuelle Seigner, Eva Green, Vincent Perez

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