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Rezension zu Mr. Mercedes – Staffel 1

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Rezension zu

Mr. Mercedes – Staffel 1 ( OV )

Genre : Krimi / Thriller / Drama

Laufzeit : 10 Episoden a‘  55 Min. / FSK : tba

Creator : David E. Kelly  ( Boston Legal; Goliath; Big Little Lies  )

Regie : Jack Bender  ( Lost; Game Of Thrones; Under The Dome  ); Laura Innes ( ER; The Affair  ); Kevin Hooks  ( Prison Break; Bones  );  John David Coles  ( Elementary; House Of Cards  )

Drehbuch : Stephen King ( Es ), basierend auf seinem gleichnamigen Roman; Sophie Owens Bender ( Darstellerin Lost  ); Dennis Lehane ( The Wire; Boardwalk Empire ); Bryan Goluboff ( In Treatment; Blue Bloods )

Produzenten : Peter Chomsky ( Fargo ) ; Christian Clarke  ( The Last Ship ); Scott Emmer ; Ellen Stafford; Brian Walsh; David E. Kelly; Dennis Lehane & Stephen King

Kamera :  Armando Salas ( From Dusk ‚Till Dawn – Serie; Six ); Yaron Levy ( Scream – Serie; Blood Drive )

Produktions Design : Marek Drobowolski  ( Under The Dome; The Last Ship  )

Darsteller :  Brendan Gleeson  ( Harry Potter – Reihe; Assasins Creed )…Bill Hodges

Harry Treadaway  ( Penny Dreadful )…Brady Hartsfield

Kelly Lynch  ( Road House; The L-Word )…Deborah Hartsfield

Jharrel Jerome  ( Moonlight )…Jerome Robbinson

Robert Stanton  ( Criminal Intant )…Anthony ‘Robi‘ Frobisher

Brenda Wool…Lou Linklatter

Mary Louise Parker ( Grüne Tomaten; Weeds )…Janey Patterson

u.v.a.

 

Die Serie “Mr. Mercedes“ basiert auf dem ersten Buch einer Romantrilogie ( bestehend aus “Mr. Mercedes“; “Finderlohn“ und “Mind Control“ ) von Stephen King.

Ein vermeintlicher Psychopath steuert seinen Mercedes in eine Menschenmenge und richtet ein Blutbad an.

Wie bei allen Rezensionen gilt auch hier: beim Weiterlesen sind kleine Spoiler möglich, aber entscheidende Dinge werden natürlich nicht verraten.

Fortan beginnt ein Katz- und Maus – Spiel zwischen ihm und dem von Beginn an ermittelnden und sich nun bereits in Pension befindlichen Polizisten Bill Hodges, welches immer persönlicher zu werden droht  und bei dem es eine noch wesentlich schlimmere Tat zu vereiteln gilt.

Ist man von Stephen King zumeist  -bis auf wenige Ausnahmen ( “Die Verurteilten“; “Stand By Me“ )-  derbe, zwar im Alltag fußende, aber zumeist ins übernatürliche abdriftende  Horrorkost gewohnt, so befinden wir uns hier in einem klassischen, wenn auch äußerst grausamen Krimiplot, der größtenteils auch wieder mehr Charakterstudie als klassische Kriminalgeschichte ist.

Setzt die Geschichte auch immer wieder kriminaltechnische Akzente und entwickelt sich zum Staffelfinale zu einem waschechten, spannenden Thriller, so verwendet sie auch -durchaus positiv gemeint- viel Zeit auf die Charakterzeichnungen der einzelnen Figuren. Dies gilt insbesondere für die beiden Hauptakteure : des von Brendan Gleeson hervorragend abgeklärt und verzweifelt dargestelltem Bill Hodges und dem  faszinierend abstoßend agierenden Harry Treadaway als Attentäter Brady Hartsfield, aus dem  -ähnlich wie im Filmklassiker “Das Schweigen der Lämmer“- nie ein Hehl gemacht wird, welches die krimiübliche “Who-done-it ?“ – Konstellation außen vor und somit Einblicke in sein Lebensumfeld, als auch in seine psychischen Abgründe blicken lässt.

Somit geben die 10 Episoden viel Raum für Nuancen und kleine alltägliche Nebensächlichkeiten, die es dem Zuschauer ermöglichen, sowohl Empathie für den sich im Ruhestand befindlichen Cop, als auch für dessen ab-normalen Antagonisten zu empfinden. Somit dringt er perfider weise immer tiefer in die Psyche der beiden ein und wird gefühlsmäßig mehrmals hin und her gerissen. Wirkliche Sympathieträger sind beide Hauptfiguren nicht.

Diese findet man dann eher in den Nebencharakteren, wie Bills Nachbarin Ida, die eine leichte Schwäche für ihn hat -wenn auch, wie sich herausstellt, aus eher praktischen Gründen. Oder die Figuren, die Hodges von Beginn an oder ab der Staffelmitte investigativ zur Seite stehen ( werden ), wie z. Bsp. der junge Collegeanwärter Jerome, der -bei Bill sonst den Rasen mähend- ihm in Computerfragen zur Seite steht oder der, vermeintlich etwas zurückgebliebenen Holly.

Inszenatorisch, aber vor allem von den Drehbüchern her, befindet sich dies alles auf hohem Niveau. Kings Roman wurde hier -mit leichten dramaturgischen Abänderungen- hervorragend adaptiert, was wiederum den Beweis dafür liefert, das dessen Romane  -nicht die Kurzgeschichten oder Novellen-  besser zu Serien-  als zu Filmadaptionen geeignet sind. Die besten und spannendsten, aber auch dramatischsten Folgen schrieb Dennis Lehane, seines Zeichens selbst Literat ( “Mystic River“; “Gone Baby Gone“ ) und bereits Seriendrehbuch-erprobt ( “Boardwalk Empire“; “The Wire“ ). Dessen Episoden wurden denn auch etwas verschachtelter inszeniert. Aber auch den anderen Autoren  -wie Z. Bsp. Serienschöpfer David E. Kelly ( “Boston Legal“; “Goliath“ ), als auch TV-erprobten Regisseuren wie Jack Bender und Kevin Hooks ist es zu verdanken, das wir es hier mit einer hochwertigen, dramatischen sowie spannenden Serie zu tun haben.

“Mr. Mercedes“ liegt seit einigen Wochen vollständig in der US – Originalfassung beim amerikanischen Pendant zur hiesigen Telekom  -AT & T-  als Video-On-Demand  – Angebot vor. ( Für Zuschauer, die sich mit dem englischen Originalton schwer tun ist die Möglichkeit gegeben, die englischen Untertitel mit hinzu zu schalten, so das die Serie eigentlich durchweg gut verständlich und nachvollziehbar bleibt. Ein Europäisches Abonnement ist allerdings nur über Umwege im Internet abzuschließen. ) Ob und welcher TV – Sender bzw. Streaming – Dienst sich der Serie ihr hier zu Lande annimmt ist nach wie vor leider immer noch nicht ganz klar. Nach dem immensen Kinoerfolg von Kings “Es“ und dem Hype der King-Verfilmungen und Veröffentlichungen  im Allgemeinen dürfte dies aber nicht mehr all zu lange auf sich warten lassen.

Wie AT & T / Audience Network kürzlich bekannt gab, wurde nach dem Erfolg dieser ersten der Produktion einer zweiten, ebenfalls aus 10 Teilen bestehenden Staffel grünes Licht gegeben. Diese wird dann wohl aller Voraussicht  im kommenden Jahr realisiert und ausgestrahlt.

 

 

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