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Rezension zu Mord im Orient Express ( 2017 )

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Rezension zu

Mord im Orient Express ( 2017 )

Originaltitel : Murder On the Orient Express

Genre : Krimi

Laufzeit : 114 Min. / FSK : Empfohlen ab 12 Jahren

Regie : Kenneth Branagh  ( Viel Lärm um nichts; Mary Shelly’s Frankenstein  )

Drehbuch :  Michael Green ( Blade Runner 2049; Logan : The Wolverine ) basierend auf dem Roman von Agatha Christie  (  Miss Marple – Reihe )

Produzenten : Ridley Scott ( Alien; Blade Runner 2049 ), Mark Gordon ( Speed; 2012 ), Simon Kinberg ( Deadpool ), Kenneth Branagh ( Thor – The Dark Kingdom ), Michael Schaefer ( Der Marsianer ); Aditya Sood ( Der Marsianer; Deadpool ) und Judy Hofflund ( Panic Room )

Kamera :  Haris Zambarloukos  ( Mama Mia; Thor )

Musik : Patrick Doyle ( Planet der Affen : Prevolution )

Make Up : Carol Hemming ( Dark Shadows )

Darsteller :  Kenneth Branagh  ( Dunkirk; Harry Potter-Reihe )…Hercule Poirot

Johnny Depp  ( Pirates Of The Caribian 1-5 )…Ratchett

Penélope Cruz ( Pirates Of The Caribian : Fremde Gezeiten)…Pilar Estravados

Michelle Pfeiffer  ( Mother !; Batman Returns )…Mrs. Hubbard

Willem Dafoe ( Death Note; Spider-Man )…Gerhard Hardman

Daisy Ridley ( Star Wars : Das Erwachen der Macht / Die letzten Jedi )…Mary Debenham

Judi Dench ( James Bond 007: Skyfall )…Prinzessin Dragomiroff

Derek Jacobi ( Gladiator; Die Borgias )…Edward Masterman

u.v.a.

Im ersten Drittel des vergangenen Jahrhunderts : Meisterdetektiv Hercule Poirot, erschöpft von seinem nach Perfektion und Symmetrie strebendem Verstand, möchte sich eigentlich einen erholsamen Urlaub gönnen, wird jedoch nach England beordert, wo er sich einem noch nicht abgeschlossenen Fall widmen soll. Die Reise wird stilgerecht im berühmten Orient Express von (I)stanbul ausgehend angetreten. Seine Mitreisenden bestehen aus allerhand skurriler Figuren, allen voran der zwielichtige Mr. Ratchett.

Wie bei allen Rezensionen gilt auch hier: beim Weiterlesen sind kleine Spoiler möglich, aber entscheidende Dinge werden natürlich nicht verraten.

Als dieser in jener Nacht ermordet wird, in der auch eine von den Bergen herabstürzende Lawine die Lock, sowie 2 Wagons zum entgleisen bringt und somit einen Zugaufenthalt von ungewisser Länge erzwingt, bleibt dem erholungsreifen Poirot nichts anderes übrig, als sich die einzelnen Passagiere nach und nach vorzunehmen, um hinter das Geheimnis von Ratchets Ableben zu kommen, noch bevor ein nahender Hilfstrupp den Zug aus dem Schnee befreien und zur Weiterfahrt wieder auf die Gleise setzten kann. Hieraus wird sich ein Fall entwickeln, der den berühmten Detektiv in seinen Grundfesten erschüttern wird.

Unter der Regie von Produzent und Poirot-Darsteller Kenneth Branagh kehrt einer der berühmtesten Krimiklassiker von Agatha Christie in einer opulenten Neuverfilmung auf die Leinwand zurück. Seine Inszenierung schafft es, eine Kriminalgeschichte in altehrwürdigem Stil mit moderner  filmischer Erzählweise zu verbinden. Anders als die Verfilmung Sidney Lumets Mitte der 70er Jahre gelingt es ihm, auch mit Unterstützung der entfesselten Kamera Haris Zambarloukos, die Handlung ihrer Kammerspiel-Atmosphäre auf weite Strecken zu entledigen und so eine äußerst lebhafte Mörderjagd in die Kinosäle zu bringen. Man merkt ihm hier einmal mehr die Erfahrung zahlreicher Shakespeare-Verfilmungen an, die ihm weitaus besser zu Gesichte stehen, als z. Bsp. die Comicverfilmung “Thor“.

Branagh ist und bleibt -auch wenn er sich hier einmal mehr etwas selbstverliebt in Szene setzt ( was der Figur des exzentrischen Hercule Proirot allerdings sehr zu Gute kommt )- ein wunderbarer Ensembleregisseur, der es durchaus versteht, dem ein oder anderen Darsteller kleine Kabinettstückchen zu entlocken oder auch die große Geste bzw. Mimik. Dort verweilt die Kamera in vielen Nahaufnahmen, welche eine theaterhafte Atmosphäre erst gar nicht aufkommen lassen. Mag auch Johnny Depp in der Rolle des späteren Opfers zunächst etwas chargieren, so fängt er sich spätestens im Speisewagen – Zwiegespräch mit Branagh wieder und lässt etwas von seiner alten Klasse jenseits von trunkenen Piraten und überzogenen Dieben und Polizisten durchscheinen.

Auch die eher unbekannteren Darsteller wie Tom Bateman, Leslie Odom, jr. und solche glänzenden gestandenen Mimen wie Branaghs Jahrzentelangen Wegbegleiter Derek Jacobi, oder die in den letzten Jahren eher seltener dafür hier umso erfreulicher auf der großen Leinwand wieder zu sehende Michele Pfeiffer. “Star Wars“-Neutrilogie-Star Daisy Ridley gibt ebenfalls eine smarte Vorstellung und zeigt, das sie auch in einem Non-Sci-Fi – Ambiente überzeugen kann.

Wer den Plot aus dem Roman oder den alten Verfilmungen noch nicht kennt, wird vom ein oder anderen Twist überrascht sein. Aber auch Kennern der Vorlage(n) dürfte diese Adaption durchaus gefallen, hält sie doch den ein oder anderen Einfall parat der diese Erzählung so lebendig macht. Längen weist diese Verfilmung auf alle Fälle keine auf und es lohnt sich, sich diese auf der großen Leinwand anzusehen, auch wenn der ein oder andere digitale Zugeffekt leichte “Polarexpress“ – Atmosphäre aufkommen lässt und Patrick Doyles Filmmusik manchmal etwas übers Ziel hinausschießt. Aber dies ist jammern auf hohem Nivau.

“Mord im Orient Express“ startet am Donnerstag, den 9.11.2017, einen Tag nach dem US-Start in den hiesigen Kinos.

 

 

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