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Rezension zu The Deuce – Staffel 1

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Rezension zu

The Deuce – Staffel 1

Genre : Drama / Krimi

Laufzeit : 8 Episoden zwischen 50 Min. u. 75 Minuten  FSK : Empfohlen ab 16 Jahren ( Sky / HBO )

Creators : George Pelecanos (  The Wire; The Paciffic  ); David Simon ( the Wire; Show Me A Hero )

Regie : James Franco ( 11..22.63 – Der Anschlag; The Disaster Artist ); Michelle McLaren ( Breaking Bad; Game Of Thrones ); Uta Briesewitz ( Jessica Jones; Orange Is The New Black ); Roxann Dawson ( Bates Motel; House Of Cards ); Ernest R. Dickerson ( Dexter; The Walking Dead ); Alex Hall ( Blue Bloods )

Drehbuch : Richard Price ( Kind 44; Shaft; Die Farbe des Geldes ); Megan Abbot; Marc Henry Johnson; Lisa Lutz ( Plan B ); Will Ralston; Chris Yakaitis

Produzenten : Maggie Gyllenhaal; Marc Henry Johnson ( The Awful Truth ); Dara Schnapper ( 30 Rock; Unbreakable Kimmy Schmidt ); Jessica Levin ( True Detective; Show Me A Hero ); James Franco ( 11.22.63 – Der Anschlag; The Disaster Artist )

Kamera : Vanja Cernjul ( Ed Gein; Orange Is The New Black ); Pepe Avila del Pino ( Deckname Quarry; Ozark )

Künstlerische Leitung: Scott Dougan ( Bridge Of Spies )

Darsteller : James Franco ( Spider-Man 1-3; 127 Hours ) )…Vincent & Frankie Martino

Maggie Gyllenhaal  ( Secretary; Hysteria – In guten Händen )…Candy

Dominique Fishback  ( Show Me A Hero )…Darlene

Margarita Levieva  ( The Blacklist )…Abby Parker

Emily Meade  (Money Monster;  Nerve  )…Lori

u.v.a.

New York City, Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Times Square Ecke 42nd Street, im dortigen Jargon als “The Deuce“* bekannt, tummeln sich allerhand augenscheinlich zwielichtige Gestalten. Es ist einer der heruntergekommenen Teile der Stadt, die niemals schläft. Und genau dort spielen sich die alltäglichen Dramen in all ihren Facetten die das Leben so bietet ab.

Wie bei allen Rezensionen gilt auch hier: beim Weiterlesen sind kleine Spoiler möglich, aber entscheidende Dinge werden natürlich nicht verraten.

Hier begegnen wir Vincent und Frankie Martino; zwei Brüdern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, und aus derer beider Blickwinkel betrachten wir die in ihrem Umfeld umkreisenden Figuren und Charaktere. Wie z. Bsp. der Prostituierten Candy, die versucht, sich ohne Zuhälter durchzuschlagen und höher hinaus möchte als vieler ihrer “Kolleginnen“. Es ist der Beginn eines neuen Zeitalters, in dem die Stadtväter das Bild New Yorks nach außen radikal verändern und die kläglichen zustände mancher Stadtteile dort reformieren möchten und in dem gleichzeitig die sexuellen Grenzen liberaler zu werden scheinen und somit dies bezüglich eine neue Ära beginnt : die des kommerziellen Pornofilms.

Den beiden “The Wire“ – Schöpfern  George Pelecanos und David Simon ist hier etwas außergewöhnliches geglückt : eine dramatische, erotische und mitreißende Serie, in der es von starken und interessanten Charakteren nur so wimmelt. Hier liegt keine einzige schwarz/weiß-gezeichnete Figur vor; alle haben ihre Grauzonen.

Die Frauenfiguren sind gut ausgearbeitet und durchweg gut besetzt. Aber auch James Franco kann in seiner ersten Doppelrolle mit ungewohnt nuanciertem Spiel durchaus überzeugen. In kleinen Abweichungen erkennt man in jeder Szene optisch sofort, welchen der beiden Brüder man vor sich hat; seine beste Performance bisher.

Auch Maggie Gyllenhaal, von der man bereits einige kraftvolle und erotische Darstellungen gewohnt ist, legt hier eine optimale Leistung hin. Ihr ist es wohl als Mitproduzentin der Serie ( Franco agiert zusätzlich noch als Ausführender Produzent ) zu verdanken, dass gerade ihre Figur eine interessante Entwicklung durchmacht. Anderweitig hätte sie auch, wie sie in einem Interview beteuerte, keinesfalls ihr Mitwirken zugesagt. Die anderen Darsteller sind in ihren Polizisten-, Zuhälter-, Gangster- und Prostituierten Rollen ebefalls äußerst ambivalent und glaubwürdig und sehr gut gecastet.

Die Ausstattung, Kamera und Musik ziehen den Zuschauer hinein in eine Welt, die er sonst nur vom Hörensagen kennt und in die man nun äußerst intime und spannende Einblicke erhält. Von ihr geht eine ungeheure Faszination aus und nach acht knapp sechzig minütigen Folgen möchte man mehr sehen und erfahren.

Dies wird auch der Fall sein, da HBO soeben eine zweite Staffel geordert hat, die dann in Deutschland ebenfalls auf Sky ausgestrahlt werden wird. Diese wird dann Ende der 70er Jahre spielen. Eine dritte, die die Mittachziger abdecken wird ist ebenfalls schon anvisiert. Man darf gespannt sein, wie sich die Charaktere und das Setting weiterentwickeln. Zum Ende dieser Staffel bekommen wir die Richtung bereits vorgegeben. Dort hat ein Hardcore-Streifen Premiere, der die Welt der käuflichen Liebe und der Pornografie von diesem Zeitpunkt aus für immer verändern wird : “Deep Throat“. Danach sollte nichts mehr so sein wie bisher…

*Der Titel der Serie ( The Duß ausgesprochen) bezieht sich auf das ehemalige New Yorker Vergnügungsviertel am Times Square an der 42nd Street in im New Yorker Stadtteil Manhattan, welches heute „disneyfiziert“ und etwas glattgebügelt daherkommt. Etymologisch wurde aus forty deuce (42) The Deuce, was zugleich ein Name für den Teufel ist. Im Glücksspiel bezeichnet das Wort eine Zwei beim Würfeln.

 

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